Pilzkrankheiten - Gefahr für den Garten

Pilzliche Erreger gibt es unzählige, viele davon stellen für unsere Gartenpflanzen eine Gefahr dar. Tipps und Tricks gegen Pilzkrankheiten finden Sie hier.

Auf der Welt gibt es mehr als 45.000 verschiedene Pilzarten. Diese gehören weder zu den Lebenwesen, noch zu den Pflanzen. Sie bilden eine eigene, jedoch vielfältige Gattung. Selbst heute ist noch keine allgemein gültige Einteilung der verschiedenen Pilzarten möglich, so unterschiedlich sind sie.

Pilze sind wahnsinnig vielfältig. Da gibt es solche, die uns schmackhafte Gaumenfreuden bescheren. Dann gibt es aber auch deren Verwandte, die unseren Gartenpflanzen an den Kragen wollen. Diese Pilze, die Pflanzen als Krankheiten befallen, sind für dieselben sehr gefährlich.

Pilzliche Erreger finden sich in Form von Sporen praktisch überall auf der Welt. Sie sind am Boden, sie sind in der Luft, mit jedem Atemzug atmen wir sie ein. Die meisten Pilze sind dabei sowohl für Menschen als auch für Pflanzen ungiftig. Es gibt aber auch parasitäre Pilze, die sich auf Kosten ihrer Wirtspflanzen ernähren und diese dabei zugrunde richten.

Diese „Pilzschädlinge“ haben sich oft auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. So befällt z. B. der Sternrußtau nur Rosen.

Die Witterung ist entscheidend

Pilze verbreiten sich in Form von Sporen. Kommen diese mit ausreichend Wasser in Berührung, steigt die Ausbreitungsgefahr. Eine Ansteckung mit Pilzkrankheiten passiert deshalb meist bei feuchter Witterung. Es gibt auch ein paar Ausnahmen. Der Echte Mehltau braucht z. B. kein feuchtes Wetter. Die meisten anderen Pilze jedoch schon.
Die Besiedelung von Pflanzen geschieht durch Wunden, wodurch die Sporen tief in das Pflanzengewebe eindringen können. Sie können aber auch einfach durch die Blattoberfläche hindurch in die Pflanze eindringen. Das Pilzgeflecht, Mycel genannt, breitet sich dabei je nach Pilzart auf der Blattober- oder -unterseite aus oder direkt im Inneren der Pflanze. Die Latenzzeit von der Infektion bis zur Ausbildung erster Symptome kann dabei stark unterschiedlich sein und von einigen Tagen bis hin zu mehrere Monate reichen.

Wie kann ich Pilzkrankheiten erkennen?

Die meisten Pilzkrankheiten sind mit freiem Auge erkennbar. Wenn Sie durch Ihren Garten schlendern und einen Strauch erblicken, dessen Blätter an einer Stelle verändert sind, kann ein genauerer Blick oft Schlimmeres verhindern. Pilzkrankheiten äußern sich, je nach Art des Pilzes, durch Blattflecken, Pusteln, Verfärbungen oder mehlartige Blattbeläge.

Was kann man tun?

Die Bekämpfung von Pilzkrankheiten kann man in zwei Kategorien einteilen: Vorbeugung und Direktmaßnahmen. Erstere macht eine Ansteckung unwahrscheinlicher, letztere hilft bei akutem Befall. Die jeweilige Maßnahme richtet sich dabei nach der Schadpilzart und den Anforderungen der befallen Pflanze. Hier sind unsere Tipps:

Direktmaßnahmen

  1. Sind Symptome einer Pilzkrankheit bereits sichtbar, ist es oft schon zu spät. Entfernen Sie sofort alle befallenen Blätter und Triebe. So können Sie noch retten, was zu retten ist. Ist der Erreger unbekannt, entsorgen Sie die weggeschnittenen Reste am besten im Restmüll, ansonsten können Sie (bei Mehltau-, Schorf- oder Rostpilzen) alles auch im Kompost entsorgen.
  2. Manchmal ist der Befall bereits zu großflächig, um ihn einfach auszuschneiden. Dann hilft nur noch Pflanzenschutzmittel. Klären Sie jedoch unbedingt ab, um welchen Erreger es sich handelt.
  3. Dabei hilft schon ein Abgleich mit Fotos im Internet. So kann die Krankheit oft eingegrenzt werden. Eine genaue Bestimmung ist aber nicht immer möglich. Holen Sie sich im Zweifelsfall professionellen Rat. Es hat keinen Sinn, einfach auf gut Glück Fungizide einzusetzen.

Wichtig: Erwerben Sie mehrere Wirkstoffe gegen den Pilz und spritzen sie im Wechsel. Sonst kann es passieren, dass der Pilz Resistenzen gegen einen der Wirkstoffe entwickelt.

Vorbeugung

Nicht für alle Pilzarten gibt es Mittel zur Bekämpfung. Deshalb sind vorbeugende Maßnahmen oft besser.

  1. Die Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten beginnt schon vor dem Kauf. Informieren Sie sich, ob es resistente Pflanzenzüchtungen gibt. Mittlerweile existieren Apfelsorten, die resistent gegen Apfelschorf sind und Rosen, denen Mehltau und Sternrußtau nichts mehr anhaben können.
  2. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Pflanzen gesund sind und keine optisch erkennbaren Schäden aufweisen. Bereits geschwächte Pflanzen sind anfälliger für Pilze. Ebenso sollte nur gesundes Saatgut gesäht werden.
  3. Standortwahl: Beachten Sie die Ansprüche, die einzelne Pflanzen an den Boden, das Licht etc. haben und setzen Sie sie an den passenden Standorten. Sonst ist selbst die beste, gesündeste Züchtung nicht gegen Infektionen geschützt.
  4. Lassen Sie genug Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Das fördert nicht nur das Wachstum, durch die Luftzirkulation wird auch Nässe verhindert.
  5. Vergessen Sie nicht auf die richtige Düngung. Nur starke Pflanzen, die optimal mit Nährstoffen versorgt sind, können sich gegen Pilze wehren.
  6. Wässern Sie mit einer Gießkanne nur Erde und Wurzeln der Pflanzen. Werden die Blätter nass, können Sie Pilzkrankheiten leichter ausbreiten. Besonders anfällig dafür sind übrigens Tomaten.