Rasenschäden: beheben bevor es zu spät ist
Stellen Sie sich vor, Sie schauen hinaus in Ihren Garten und sehen: braune Flecken und löchrige Stellen. Was ist aus der ebenmäßig grünen Fläche geworden, die noch vor ein paar Wochen das Herz höher schlagen ließ?
Hat der Rasen im Laufe des Sommers gelitten, kann ein Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen dafür verantwortlich sein. Dann heißt es düngen, was das Zeug hält. Vor allem Anfang September, wenn der Herbst schön langsam Einzug hält, ist der optimale Zeitpunkt zum Düngen gekommen. Denken Sie aber daran, den Gräsern die richtigen Nährstoffe zukommen zu lassen, denn schließlich ist der Winter nicht mehr weit.
Was ein Rasen benötigt
Neben den offensichtlichen Nährstoffen wie Wasser, Sauerstoff und Kohlendioxid benötigt ein schöner Rasen auch noch Mineralien wie Stickstoff, Kalium, Magnesium und Phosphor. Stickstoff kurbelt das Wachstum und die Regenerationsfähigkeit an; er ist also genau das Richtige, für mitgenommene Rasenflächen. Phosphor unterstützt den Stoffwechsel und das Wurzelwachstum, Kalium macht den Rasen widerstandsfähiger und Magnesium sorgt für sattes Grün.
Dann sind noch geringe Mengen an Calcium, Eisen, Kupfer, Schwefel und Zink notwendig – und unser Rasen fühlt sich pudelwohl.
Wichtig: Düngen im Herbst
Auch, wenn der Rasen während des Sommers nicht extrem beansprucht wurde und noch relativ gut aussieht, düngen sollte man ihm im Herbst – bis spätestens Mitte Oktober – trotzdem. Schließlich steht der Winter vor der Tür und dafür sowie um gegen etwaigen Frost geschützt zu sein, brauchen Gräser die richtigen Nährstoffe, sollen sie noch einmal robust und stark anwachsen können.
Damit der Rasen winterfit wird, ist vor allem Kalium nötig. Dieser Nährstoff festigt die Zellwände der Gräser und erhöht auch die Salzkonzentration im Zellsaft der Pflanzenzellen. Die Wirkung ist dabei ähnlich wie bei Salz auf der Straße: es reduziert sich der Gefrierpunkt des Zellsaftes und damit der Gräser, was Frostschäden vorbeugt bzw. verringert.
Abendzeit ist Düngezeit
Am besten düngt man den Rasen am Abend, optimalerweise an einem Tag, an dem in der Nacht Regen angesagt wurde. Letzterer sorgt dafür, dass der Dünger tiefer in die Erde eindringt. So kann die Sonne am nächsten Tag nicht auf das auf den Gräsern befindliche Präparat heizen. Bleibt der Niederschlag trotz Vorhersage aus – was leider immer passieren kann – sollte man übrigens mit einem Gartenschlauch nachhelfen.
Keinen normalen Dünger mehr verwenden
Wichtig ist, dass man normalen Rasendünger im Herbst nicht einsetzen sollte, um Pflanzen winterfit zu machen. Der normale Dünger hat eine sehr hohe Stickstoffkonzentration, die das Wachstum der Gräser zu sehr ankurbelt und langfristig zu mehr Forstschäden führt.
Wie bringe ich den Dünger aus?
Viel falsch machen kann man dabei eigentlich nicht; solange man darauf achtet, den Dünger möglichst gleichmäßig zu verteilen. Dafür haben sich Streuwagen bewährt.
Düngt man per Hand, bringt man das Substrat am besten kreuzweise aus: eine Hälfte in Längsrichtung, die andere in Querrichtung.
Je genauer wir bei der Rasendüngung vorgehen, desto weniger ungleichmäßig gefärbte Flecken bzw. verbrannte Stellen entstehen. Es zahlt sich also aus, Sorgfalt und Ruhe walten zu lassen.
Wie sieht es mit dem Mähen aus?
Je weiter es auf den Herbst zugeht, desto höher sollten wir die Schnittlänge stellen. Fünf Zentimeter mehr als im Hochsommer sollten es mindestens sein. Der Grund dafür: Höherer Rasen hat seltener kahle Stellen, die die Zuwanderung von Moosen begünstigen. Außerdem nutzen längere Blätter das immer spärlicher werdende Licht im Oktober und November besser, was wiederum zu stärkeren Gräsern und weniger Moos- bzw. Unkrautbefall sorgt.
Denken Sie auch immer daran, abgefallenes Laub zu entfernen. Darunter könnte sonst Schimmel entstehen, was sehr unschön ist.
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